Wiederaufbereitung

Die Ideen sind vorhanden, nur an der Umsetzung hapert es zuweilen.

Für zwei unserer zahlreichen Projekte suchen wir derzeit gebrauchte, restentleerte Inhalatoren und ausgequetschte Zahncremetuben (da kann auch noch ein Rest Paste drin sein).

So viel dürfen wir verraten: Zigarettenqualm und Würzfleisch spielen bei den Endprodukten nicht unwesentliche Rollen.

Zwischenbericht

Warum passiert hier eigentlich so wenig?

Nun, wir müssen ja auch aufpassen, welche Informationen wir preisgeben – die Ideenklauer sind überall unterwegs. Kaum äußert jemand einen bahnbrechenden, menschheitsentwicklungsbeeinflussenden Gedankenblitz, schon lässt sich den ein Spitzbube patentieren und wir gucken bedrebbelt drein.

Wir machen das doch nicht aus Spaß und Tollerei – auch wir müssen leben.

Penner-Scanner

… oder: Die elektrische Kollekte.

Wie ihr alle bereits wisst, beabsichtigen die Sparkassen, ein neues Verfahren zum bargeldlosen Bezahlen der „kleinen Dinge des täglichen Bedarfs“ einzuführen.

Nennt sich NFC-Payment.

Dafür wird auf die bekannten EC-/ Giro-Karten ein winziges Bauteil aufgelötet – ein sogenannter Nahfeldkommuniktionsschaltkreis (NFC-Chip) -, welches einen berührungslosen Datenaustausch mit der Kassierfachkraft ermöglicht.

Und nicht nur mit der, auch im Gedränge eines überfüllten öffentlichen Nahverkehrsmittels lassen sich so erkleckliche Kleinbeträge aus den in den Arsch- und Handtaschen der unbeabsichtigt miteinander Kuschelnden ins eigene elektrische Sparschwein umbuchen.

Ohne PIN, ohne Unterschrift. Belegloser Bargeldtransfer.

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Erdverschiebung

Der Hans, der kann’s.

Und damit ist er prädestiniert, uns beim Bergebau-Projekt zu unterstützen. Denn warum sollen wir Tonnen von Geröll, Sand und Erde bewegen, um unseren eigenen, welthöchsten Hügel zu basteln, wenn der Hansi mit einem Fingerschnipp Berge versetzen kann.

BerghansiFür ein geringes Entgelt kann er doch auch uns unter die Ärmel greifen, den Mount Everest auf die bereits vom Planungsstab festgelegte Position umheben und damit unser Vorhaben ein großes Stück voranzutreiben.

Schließlich haben wir ja nicht unendlich viel Zeit – der Weltuntergang steht unmittelbar vor der Tür.

 

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Bildquelle: www.bild.de

ausgebüchst

Der Unmut über den Mangel an Würzfleisch gebar die Idee:

Wir könnten doch Instant-Würzfleisch erfinden. Zwar gibt es so etwas ähnliches bereits in der Dose, der Transport der blechernen Behältnisse artet aber leicht in Schwerstarbeit aus, wenn mehrere Dutzend Personen versorgt werden wollen.

Ein paar Tüten lassen sich wesentlich bequemer in den Hosentaschen verstauen und kochendes Wasser aufzutreiben, dürfte in unserer hochzivilisierten Gesellschaft kein unlösbares Problem darstellen. Die Fleischstücken sollten allerdings nicht so klein sein wie die in heute üblicher Tütensuppe.

Um die passende Rezeptur wird sich Herr Dindi in seiner Eigenschaft als weltweit anerkannter Großgastronom kümmern; essentiell erscheint uns die Lösung der Aufgabe, wie der Käse zum Überbacken instantisiert werden kann.

Wir sind gespannt und warten mit geöffneten Mägen auf erste Ergebnisse der Forschungen.

 

und sonst so …

Wahrscheinlich war es der nachweihnachtlichen Trägheit geschuldet: Die Protagonisten des Erfinderstammtischs vom 29. Dezember des vergangenen Jahres gingen ergebnislos auseinander.

Naja, fast.

Eine Erkenntnis wollen wir der Nachwelt nicht vorenthalten:

Weiße Luftröhrenschnorchel gehören nicht ins Würzfleisch.

Zumindest sah das schlabberige Dingens genau so aus und de Gollejchin tat etwas pikiert ob des eigenartigen Gebildes.

Dass das Gericht überhaupt auf den Tisch kam, war auch eher dem Zufall zu verdanken.
Würzfleisch steht zwar auf der Speisekarte des kleinen, für die Zusammenkünfte genutzten Gartenlokals, wegen zu geringer Nachfrage wollte die Küchenchefin aber seit geraumer Zeit keines herstellen. Man richtet sich also darauf ein und weicht auf Schnitzel mit Ei oder Bauernfrühstück aus.

Oder nimmt das Abendbrot bereits daheim zu sich.

Und was passiert dann?

Geenau.

Es gibt Würzfleisch und niemand will es haben.

Wir erbarmten uns trotzdem.

 

Stricktorpedo mit Lande(s)bezug

Ein großes Problem von Erfinderstammtischen ist, dass die Anzahl von Ideen für neue, weltverändernde Erfindungen proportional sowohl zur Anzahl der Anwesenden als auch zur Menge des verabreichten Alkohols steigt. So jagt ein Vorschlag den nachfolgenden; Gedanken werden entwickelt, andere wiederum sofort in den Abfall befördert.

Ein Beispiel.

Der eine oder andere wird sie kennen: die kleinen, torpedoförmigen weißen Dinger, die sich Frauen ab und zu ins primäre Geschlechtsorgan einführen.

Nachdem das Rezükling der durch die Tampons aufgenommen Menstruationsausscheidungen und Aufbau einer Bank für Gebrauchtblut wieder verworfen wurden (ja, das klingt jetzt etwas eklig, aber Wissenschaft lebt nicht nur von Zuckerschnecken mit Sahnehäubchen), beschäftigten wir uns mit den kleinen blauen Stricken, die das vielleicht unwiederbringliche Verschwinden der Torpedos im Frauenkörper verhindern sollen.

Blaue Stricke, die untenrum rausbaumeln (sofern sich die Folienhülle entfernen ließ).

Die anwesenden Damen kramten in ihren Kleinteilcontainern und zauberten Hygieneartikel in diversen Größen hervor, deren Abmessungen zwar keine direkte Beziehung zur Körperhöhe erkennen ließen, aber dafür andere Anhaltspunkte lieferte, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

StrickstöpselWie dem auch sei, einer der Teilnehmer schlug vor, die doch recht eintönige Farbgestaltung des Zugseils aufzulockern. Dabei berief er sich auf eine historische Begebenheit aus Sommertagen am freikörperkulturellen Badestrand. Zufälligerweise stach ihm nämlich ein solches kleines Fädchen ins Auge (im übertragenden Sinne), als sich im Sichtfeld eine Nixe im Sande rekelte.

Und da ward die Idee geboren, statt des langweiligen Blaus kleine Fähnchen mit Herkunftslandesbezug zu verwenden. Der Nutzwert für den nach einem Urlaubsflirt suchenden Strandgast überwiegt dabei die nur unwesentlich höheren Herstellungskosten. Schließlich vereinfacht diese optische Kennzeichnung den ersten Kontaktversuch immens: Man sieht das Fähnchen und weiß sofort, ob es sich lohnt, die Dame anzusprechen oder ob unüberwindliche Sprachbarrieren eine weitergehende Beziehung verhindern werden.

Zur Unterstützung der Völkerverständigung aufgelegte Förderprogramme sehen bestimmt auch eine Bereitstellung von Geldmitteln für diesbezügliche Produktionsumstellungen vor.

Die Idee ist noch nicht bis in alle Einzelheiten durchdacht – wir arbeiten dran und sind für jeden Hinweis dankbar.

noch’n Berg

Einen nicht unwesentlichen Faktor für die erfolgreiche Durchführung unseres Großprojektes stellt das Vorhandensein ausreichender Finanzmittel dar.

Ham’wer nich.

Nach Rücksprache mit den involvierten Steuerfachangestellten beschlossen wir, parallel zur Planungsphase eine Aktiengesellschaft zu gründen. Da die Mitglieder des Erfinderstammtischs weder über ausreichende Barmittel verfügen, noch diese auch zur Verfügung stellen würden, sind wir also auf Fremdgeld angewiesen.

AUF DEIN GELD, werter Leser!

Auch wenn das Gesamtkonzept noch nicht in schriftlicher Form vorliegt, so gehen wir davon aus, dass bereits die Idee allein ausreichen sollte, sechs bis sieben Milliarden Euro von unseren zukünftigen Teilhabern einzusammeln.

Der deutschen Sprache unkundige saudiarabische Ölscheichs werden wir bei der Anteilsvergabe bevorzugt berücksichtigen.

Weitere Einzelheiten folgen in Kürze.